Lebensrad – Warum das Ganze
In dem Training des BGBJ geht es um Präsenz, der Kraft, die durch diese Präsenz entsteht.
Dies ist nicht nur für die darstellenden Künstlerinnen und Künstler von außerordentlicher Bedeutung, sondern für alle Berufe und für das Tun und Wirken im täglichen Leben. Diese Präsenz profiliert sich bei uns Menschen, durch Geist und Körper. Beides gehört zusammen und bildet das Ganze. Sie bewirken sich gegenseitig, wobei der Geist den Körper dominiert. Diese Ausrichtung ist essentieller Bestandteil des Trainings.
Durch die Kontinuität des physischen Bemühens, welches sich im Durchhalten und Nichtaufgeben deklariert und die liebevolle Überwindung der eigenen Komfortzone, in dem der Muskel- und Dehnungsschmerz akzeptiert und angenommen wird, bewirkt ein unbeschreibliches Wohlgefühl im ganzen Körper mit einem ruhigen Geist. Ein weiterer Gewinn ist die zugenommene Flexibilität und Kraft im ganzen Körper und zusammen entlastet es die Gelenke, welches in einer gesunden Körperhaltung zum Ausdruck kommt.
Die bestimmende Motivation für das ausgerichtet Ziel, ist die richtige Einstellung des Geistes. Die Neurotransmitter, die Botenstoffe, erhalten eine Substituierung, d.h. die alten Gedankenmuster versiegen und die neuen Gedankenmuster etablieren sich. Das bedeutet eine Verjüngung > rejuvenation.
Die Erfahrungen aus der Kontinuität, aus der Überwindung und aus der Motivation führen zu einer Transformation, die sich auf das tägliche Leben, mit all seinen variierenden Herausforderungen, wie z.B.: für ein Casting, für ein Vorstellungsgespräch, oder eine Absage der erhofften Vakanz, ein Trennungsschmerz, usw. auswirkt, in dem die Situation ausgeglichener und besser gemeistert wird.
In dem individuellen Training wird auch signifikant auf den Fokus geachtet, der einen Teilaspekt des Ganzen darstellt. Die Ausrichtung des Fokus bestimmt die Bewegung in der Richtung, im Raum. Ein trainierter Fokus ist ausschlaggebend z.B.: bei den Pirouetten der Tänzerin, oder dem Bogenschießen, oder bei den schnellen Bewegungsabläufen in den Martial Arts. Die Präsenz einer Darstellerin, eines Darstellers auf der Bühne, die durch den sicheren Fokus, über die Augen, in das Publikum strahlt, sodass es auch den Zuschauer in der letzten Reihe berührt, ist eine Facette der hohen Kunst einer Performance. Dies ist in allen anderen Berufen ebenso anwendbar.
Genauso elementar ist der Fokus, der den Menschen in sein Inneres führt, wie z.B.: durch eine bewußte Atmung oder durch Kontemplation oder durch self-inquiery.
Metaphorisch ausgedrückt: “Durch die Augen strahlt die Seele”
Im Zusammenhang mit dem Aspekt des Fokus, ist der Weg eine spezifische Ausrichtung des Unterrichtes. Der Weg zwischen A und B beschreibt eine Zeitlinie, die sich punktuell aus dem Jetzt zusammenfügt. Das bedeutet: WIE beginne ich mit dem ersten Punkt, z.B.
WIE beginne ich einen Satz.
WIE beginne ich eine Bewegung.
Der bewusste, eingestimmte Anfang und der bewusst gegangene Weg ist entscheidend und ausschlaggebend für die gewünschte Qualität, für den gewünschten Erfolg des vorgestellten Zieles; d.h., ich möchte es nicht schnell hinter mich bringen, um bei B anzukommen, wie immer sich auch die Wegdarstellung deklariert, sondern beschreite ihn, den Weg, bewusst, gefühlt, akzeptierend. Dadurch manifestiert sich das imaginäre Ziel in einer viel stärkeren Form der Präsenz, was sich wiederum im deutlich verbesserten Ausdruck z.B. in der Körperbewegung oder in der Sprache, widerspiegelt.
Resümee
Letztlich ist alles TUN die Arbeit an sich selbst, self-inquiery. Daher ist der Kontent unseres TUNS vollkommen irrelevant, denn mit Bewusstsein, also mit dem WIE,
WIE bewege ich mich,
WIE interagiere ich mit anderen Menschen
WIE handele ich im alltäglichen Leben,
bestimmen wir selbst unsere eigene Qualität.